PGP – Pretty Good Privacy

Was ist PGP? Definition

PGP (auch OpenPGP) steht für Pretty Good Privacy und bezeichnet ein hybrides Verfahren zur Verschlüsselung von E-Mails und Dateien. Es wurde 1991 von Phil Zimmermann entwickelt und hat sich seitdem als international anerkannter Standard für den Schutz digitaler Kommunikation etabliert. 

Die PGP-Verschlüsselung (engl. PGP Encryption) sorgt dafür, dass Inhalte nur vom vorgesehenen Empfänger gelesen werden können – und schützt sie gleichzeitig vor Manipulation.

Im Zentrum stehen zwei Ziele: Vertraulichkeit und Authentizität. PGP verschlüsselt Inhalte und bietet durch digitale Signaturen zusätzlich die Möglichkeit, zu prüfen, ob Nachrichten wirklich echt und unverändert sind. 

Wie funktioniert PGP bei E-Mails?

PGP kombiniert asymmetrische (Public-Key-Verfahren) und symmetrische Verschlüsselungstechniken: 

  1. Schlüsselpaar erzeugen:
    Jeder Kommunikationspartner erstellt für die asymmetrische Verschlüsselung zunächst ein PGP-Schlüsselpaar, bestehend aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel wird mit anderen geteilt, der private verbleibt ausschließlich beim Besitzer.

  2. Nachricht verschlüsseln:
    Für die symmetrische Verschlüsselung generiert PGP zunächst einen zufälligen Sitzungsschlüssel, mit dem die Nachricht selbst verschlüsselt wird. Dieser Sitzungsschlüssel wird anschließend mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers asymmetrisch verschlüsselt und zusammen mit den verschlüsselten Daten versendet.

  3. Nachricht entschlüsseln:
    Der Empfänger verwendet seinen privaten Schlüssel, um den symmetrischen Sitzungsschlüssel zu entschlüsseln. Mit diesem kann er anschließend den eigentlichen Inhalt der Nachricht entschlüsseln.

Um die Authentizität zu prüfen, kann der Absender optional auch eine digitale Signatur erzeugen. Diese wird mithilfe des privaten Schlüssels erstellt und ermöglicht dem Empfänger die Überprüfung über den öffentlichen Schlüssel des Absenders. 

Was sind die Vorteile von PGP-Verschlüsselung?

Daten mit PGP zu verschlüsseln, bietet gleich mehrere Vorteile: 

  • Hohe Sicherheit:
    Die Kombination aus symmetrischer und asymmetrischer Verschlüsselung bietet einen robusten Schutz – auch gegen moderne Angriffsvektoren. Deshalb gilt die PGP-Verschlüsselung als sehr sicher.

  • Authentizität & Integrität:
    Digitale Signaturen machen jede Manipulation sofort erkennbar und gewährleisten die Herkunft der Nachricht.

  • Keine zentrale Instanz erforderlich:
    Im Gegensatz zu anderen Verfahren wie S/MIME benötigt PGP keine zentrale Zertifizierungsstelle (CA).

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung:
    Inhalte werden verschlüsselt, bevor sie das Gerät verlassen. Sie können nur vom vorgesehenen Empfänger gelesen werden.

  • Flexible Einsatzmöglichkeiten:
    Man kann mit PGP nicht nur E-Mails verschlüsseln, sondern auch zur Dateiverschlüsselung oder für ganze Datenarchive verwendet werden.

Wo wird PGP-Verschlüsselung angewendet?

Die Einsatzbereiche für PGP-Verschlüsselung sind vielfältig – kurz gesagt, kommt es überall dort zum Einsatz, wo Daten vertraulich und nachvollziehbar übertragen werden müssen. Dazu zählen:

  • E-Mails mit PGP verschlüsseln und somit eine DSGVO-konforme E-Mail-Kommunikation in Unternehmen oder Organisationen sicherstellen

  • Datentransfer zwischen Geschäftspartnern absichern

  • Langfristige Archivierung sensibler Daten

  • Kommunikation mit Behörden, insbesondere im Bereich Datenschutz und Compliance 

Dank der offenen Struktur und der breiten Unterstützung durch Softwareanbieter ist die PGP-E-Mail-Verschlüsselung in viele Tools und Plattformen integriert – oft auch als Bestandteil automatisierter Workflows.

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Ist die PGP-Verschlüsselung sicher?

PGP gilt bei sachgemäßer Anwendung und sorgfältiger Schlüsselverwaltung als äußerst sicher. Die zugrunde liegenden Algorithmen – etwa RSA, AES oder SHA-256 – haben sich über Jahrzehnte bewährt. Allerdings weist PGP aus heutiger Sicht einige strukturelle Schwächen auf: 

Es fehlt die sogenannte Forward Secrecy. Das bedeutet, wenn ein privater Schlüssel in falsche Hände gerät, können damit auch ältere, bereits empfangene Nachrichten entschlüsselt werden. Moderne Protokolle wie TLS 1.3 bieten hier einen besseren Schutz.

Die tatsächliche Sicherheit hängt zudem stark von der jeweiligen PGP-Implementierung ab. In älteren Versionen werden teilweise kryptografische Verfahren eingesetzt, die heute als veraltet gelten. Neuere OpenPGP-Varianten unterstützen moderne, sichere Algorithmen – diese sind jedoch nicht in allen Anwendungen standardmäßig aktiviert.

Darüber hinaus sollten die Schlüssel immer gut geschützt werden. In der Praxis erfolgt die Verwaltung meist über sogenannte Keyring-Systeme, mit denen mehrere Schlüssel gespeichert, abgerufen und bei Bedarf widerrufen werden können. Zusätzlich hilft die Prüfung von Schlüssel-IDs und Fingerprints, Spoofing (also das Fälschen von Identitäten durch manipulierte Schlüssel) zu vermeiden.

Pretty Good Privacy - Bedeutung in der Praxis

In der täglichen Nutzung wird PGP häufig über Plug-ins in E-Mail-Programme (z. B. Outlook, Thunderbird) eingebunden. Die Integration in bestehende IT-Infrastrukturen ist durch offene Standards gut möglich – sei es für den manuellen Einsatz durch einzelne Mitarbeiter oder für die automatisierte Verschlüsselung ganzer Datenflüsse.

Die Herausforderung liegt weniger in der Technologie selbst als in der nutzerfreundlichen Umsetzung und im sicheren Schlüsselmanagement. Sowohl Sender als auch Empfänger müssen die Verschlüsselung verstehen, die Schlüssel richtig anwenden und bei sich die entsprechende Infrastruktur schaffen. Das kann in der Praxis zu Schwierigkeiten führen, wenn nicht alle Beteiligten die erforderlichen Schlüssel besitzen.  

Herausforderungen bei der Nutzung von PGP

Konkret bringt die PGP-Verschlüsselung folgende Herausforderungen mit sich:

  • Komplexität im Schlüsselaustausch:
    Der Austausch von Schlüsseln zwischen Kommunikationspartnern kann zeitaufwendig sein und erfordert, dass beide Seiten die gleiche Verschlüsselungsinfrastruktur nutzen.

  • Administrativer Aufwand:
    Die Verwaltung von Schlüsseln und Zertifikaten erfordert technisches Know-how und kann insbesondere bei einer großen Anzahl von Kommunikationspartnern unpraktikabel sein.

  • Eingeschränkte Ad-hoc-Kommunikation:
    Für spontane, sichere Kommunikation ist PGP weniger geeignet, da beide Parteien vorab Schlüssel austauschen müssen.

  • Begrenzte Verbreitung:
    Trotz seiner Bekanntheit wird PGP in der Praxis nur von einem kleinen Prozentsatz der Nutzer aktiv eingesetzt.

  • Ungeeignet für große Datenmengen:
    Große Dateien mit PGP zu versenden, ist ineffizient und in der Praxis kaum umsetzbar.

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FTAPI als nutzerfreundliche Alternative zu PGP

Insgesamt ist PGP ein bewährter Verschlüsselungsstandard – in der Praxis aber oft technisch aufwendig und umständlich für die Nutzer. Der Schlüsselaustausch und die notwendige Infrastruktur auf beiden Seiten erschweren eine spontane und gleichzeitig sichere Kommunikation. Und: PGP stößt beim Versand großer Dateien schnell an seine Grenzen. 

FTAPI bietet eine anwenderfreundliche Lösung: eine ganzheitliche Datenaustauschplattform, die sofort einsatzbereit ist – ohne aufwendige Einrichtung oder technische Voraussetzungen auf Empfängerseite. Und mit welcher auch sehr große Dateien sicher verschlüsselt versendet werden können. Die integrierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kommt ohne Zertifikate oder manuelle Schlüsselverwaltung aus. So lassen sich auch externe Partner sicher und einfach in die Kommunikation einbinden – egal, welche Systeme sie nutzen.

Im Gegensatz zu klassischen Verfahren wie die Verschlüsselung mit PGP ermöglicht FTAPI also sicheren Datenaustausch, der sich flexibel und ohne Hürden in den Arbeitsalltag integrieren lässt – selbst bei spontaner, vertraulicher Kommunikation. Auch große Dateien lassen sich mit FTAPI problemlos geschützt versenden.

Plus: Für Organisationen, die auf zertifikatsbasierte Verschlüsselung angewiesen sind und eine PGP-Alternative suchen, bietet FTAPI künftig auch S/MIME-Unterstützung an: Per Add-on für FTAPI SecuMails können Behörden und Unternehmen in regulierten Branchen ihre ein- und ausgehende E-Mail-Kommunikation dann automatisch über den etablierten S/MIME-Standard ver- und entschlüsseln sowie mit digitalen Signaturen versehen.

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