NIS-2 ready: Das neue Gütesiegel für Cybersecurity
Unternehmen, die jetzt handeln und „NIS-2 ready“ werden, stärken ihren Schutz vor Cyberangriffen und sichern sich einen klaren Vorteil im Wettbewerb.
Mit Inkrafttreten des deutschen Umsetzungsgesetzes zur NIS-2-Richtlinie, ist Cybersicherheit endgültig auf der Ebene angekommen, auf der sie hingehört: in der Unternehmensführung. Viele Organisationen und Behörden stehen jetzt vor der Aufgabe, ihr Sicherheitsniveau zu überprüfen und nachweisbar anzupassen.
Wer diesen Schritt konsequent geht und „NIS-2 ready“ wird, stärkt seine Resilienz gegenüber Cyberangriffen und positioniert sich als verlässlicher Partner in zunehmend regulierten Lieferketten. „NIS-2 ready“ bedeutet dabei, dass ein Unternehmen die wesentlichen Anforderungen der NIS-2-Richtlinie umgesetzt hat und sein Sicherheitsniveau nachvollziehbar belegen kann (dazu später mehr).
Damit wird aus einer gesetzlichen Vorgabe ein inoffizielles Gütesiegel für mehr Cybersicherheit in Europa: Wer NIS-2-Readiness erreicht, zeigt, dass er Sicherheit, Governance und Risikomanagement ganzheitlich denkt und sendet ein klares Signal an Kunden, Partner und Aufsichtsbehörden.
💡 Tipp: Warum das Gesetz so wichtig ist, wer von NIS-2 betroffen ist, welche Vorgaben jetzt gelten und wie sich Unternehmen vorbereiten können, haben wir für Sie in einem separaten Überblicksartikel zur NIS-2-Richtlinie zusammengefasst.
Was bedeutet „NIS-2 ready“?
„NIS-2 ready“ beschreibt den Status einer Organisation, die die zentralen Anforderungen der EU-Richtlinie in Strukturen, Prozesse und Technik übersetzt hat. Typische Bausteine sind:
Risikomanagement für kritische Systeme und Informationen
klare Incident-Response- und Meldeprozesse, die zu den gesetzlichen Fristen passen
definierte Zuständigkeiten und Entscheidungswege bis auf Leitungsebene
Einbezug der Lieferkette in Sicherheits- und Compliance-Bewertungen
regelmäßige Audits, Kontrollen und Schulungen
Diese Elemente sind nicht neu. Sie gehören seit Jahren zur Basis solider Informationssicherheit. NIS-2 hebt sie aber auf eine neue Verbindlichkeitsstufe – und verankert sie in einem erweiterten Rechtsrahmen, der deutlich mehr Unternehmen und Branchen erfasst als die bisherige NIS-Umsetzung.
Gleichzeitig hat sich die Bedrohungslage in Europa weiter zugespitzt. Von Ransomware-Attacken bis hin zu Phishing-Kampagnen sind Unternehmen und Behörden ständig neuen Bedrohungen ausgesetzt. Eine proaktive Haltung in der Cybersicherheit ist daher nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch ein essentieller Schutz der eigenen Geschäftskontinuität.
Orientierung an etablierten Standards
Gütesiegel und Zertifikate spielen bei der Suche nach vertrauenswürdigen Partnern oder Lösungen im Bereich Cyber Security eine zentrale Rolle. Die wahrscheinlich prominentesten Beispiele sind:
ISO 27001: Dieser internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS) genießt weltweite Anerkennung und definiert Best Practices zur Risikominimierung.
BSI C5: Der Katalog des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik legt die Sicherheitskriterien für Cloud-Dienste fest und bietet klare Nachweise für angemessene Schutzmaßnahmen.
Regelmäßige Audits: Unternehmen, die sich regelmäßig unabhängigen Prüfungen unterziehen, demonstrieren ein hohes Maß an Transparenz und Engagement für Sicherheit.
Auch das Prädikat „NIS-2 ready“ wird in Zukunft ein solches Merkmal sein, an dem sich Kunden orientieren. Es vereint die Aspekte bestehender Standards für IT-Sicherheit und zeigt, dass Organisationen die neuesten regulatorischen Anforderungen ernsthaft adressieren. Wer diesen Status nicht vorweisen kann, riskiert, im Wettbewerb den Anschluss zu verlieren.
Woran erkennt man NIS-2-Readiness?
Ob ein Unternehmen „NIS-2 ready“ ist, zeigt sich im Alltag an mehreren Stellen. Wichtige Merkmale sind:
Strukturiertes Cyber-Risikomanagement: Kritische Prozesse, Systeme und Informationen sind identifiziert; die zugehörigen Risiken werden regelmäßig bewertet und priorisiert.
Klare Governance und Zuständigkeiten: Rollen für Informationssicherheit und Compliance sind festgelegt; es ist nachvollziehbar, wer welche Entscheidungen trifft.
Definierte Incident- und Meldeprozesse: Sicherheitsvorfälle werden erkannt, nach festen Abläufen behandelt und bei Bedarf innerhalb der gesetzlichen Fristen gemeldet.
Einbindung der Lieferkette: Dienstleister und Lieferanten mit Sicherheitsrelevanz werden nach klaren Kriterien ausgewählt, vertraglich verpflichtet und regelmäßig bewertet.
Regelmäßige Audits und Sensibilisierung: Maßnahmen sowie Kontrollen werden überprüft und Mitarbeiter werden gezielt geschult, passend zu ihrer Rolle im Unternehmen.
Diese Merkmale ergeben ein Bild, das sich intern steuern und extern kommunizieren lässt – etwa gegenüber Aufsichtsbehörden, Kunden oder Partnern.
Wie NIS-2 Compliance zum Wettbewerbsvorteil wird
Mit dem Inkrafttreten des NIS-2-Umsetzungsgesetzes reicht es nicht mehr, Sicherheitsmaßnahmen grob zu skizzieren. Kunden, Partner und Investoren setzen auf Unternehmen, die Cybersicherheit ernst nehmen. Unternehmen müssen belegen, wie sie Risiken steuern und Vorgaben erfüllen.
Organisationen, die NIS-2-Readiness erreicht haben, können hier punkten:
Sie können Anfragen von Aufsichtsbehörden, Kunden und Partnern schnell und fundiert beantworten.
Sie verfügen über belastbare Nachweise für ihr Sicherheitsniveau.
Mit einem robusten Sicherheitskonzept sinkt das Risiko von Datenverlust und Cyberangriffen.
Sie sind in der Lage, Anforderungen aus Ausschreibungen oder Due-Diligence-Prüfungen ohne hektische Nacharbeit zu bedienen.
NIS-2-Readiness zahlt damit direkt auf die Marktposition ein: Wer sein Sicherheits- und Compliance-Niveau klar darstellen kann, verschafft sich Vorteile bei Vergaben, in Verhandlungen und in der langfristigen Zusammenarbeit. So entsteht ein Gütesiegel, das weniger auf einem Logo als auf einem nachvollziehbaren Reifegrad basiert.
Wie FTAPI die NIS-2-Readiness unterstützt
FTAPI kann ein Baustein im Bereich Risikomanagement und Nachweisfähigkeit innerhalb der NIS-2-Strategie sein. Die Plattform schafft Rahmenbedingungen, die NIS-2-Readiness im Alltag unterstützen:
Zentraler, sicherer Datenaustausch: Sensible Daten und Dokumente laufen über definierte, geschützte Kanäle statt über unkontrollierte Alternativen.
Protokollierung und Nachvollziehbarkeit: Vorgänge rund um Datenaustausch und -zugriffe lassen sich nachvollziehen – eine wichtige Grundlage für Nachweise gegenüber Auditoren, Behörden und Partnern.
Standardisierte Workflows und Berechtigungskonzepte: Einheitliche Prozesse und Rollen helfen, Sicherheitsvorgaben in der täglichen Zusammenarbeit konsequent umzusetzen.
Gesicherte Notfallkommunikation: Bei Bedarf steht ein unabhängiger, verschlüsselter Kommunikationskanal bereit.
Fazit: Warum „NIS-2 ready“ das neue Qualitätsmerkmal ist
„NIS-2 ready“ steht für ein Sicherheits- und Compliance-Niveau, das regulatorischen Anforderungen standhält, geschäftskritische Prozesse stabil hält und Vertrauen im Markt schafft.
Unternehmen, die diesen Reifegrad erreichen und klar kommunizieren, sind weniger von Ad-hoc-Reaktionen abhängig, erhöhen ihre Resilienz und verbessern ihre Position in regulierten Märkten und komplexen Lieferketten.
In einer Zeit, in der Cybersicherheit gleichzeitig Rechtsrahmen, Geschäftsrisiko und Managementthema ist, entwickelt sich NIS-2-Readiness damit zum neuen Qualitätsmerkmal – und zu einem deutlichen Signal dafür, wie ernst ein Unternehmen seine Verantwortung in der digitalen Welt nimmt.
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand!
Melden Sie sich zu unserem Newsletter an und erhalten Sie regelmäßig spannende Inhalte rund um die Themen Digitalisierung, Datensicherheit und sicherer Datenaustausch.